Entwicklung der Filterklassen

Die Entwicklung der Filterklassen für Luftfilter hat sich über die Jahre hinweg erheblich verändert, insbesondere mit den Normen DIN EN 779:2002, DIN EN 779:2012 und ISO 16890.

Filternorm DIN EN 779

Die Filternorm DIN EN 779 beschreibt das Laborprüfverfahren mit welchem der Abscheide- / Wirkungsgrad des Filtermediums ermittelt wird. Nach DIN EN 779:2012 erfolgt nachstehende Filterklasseneinteilung

Grobstaubfilter (Filterklasse G1 bis G4)

Durch Grobstaubfilter in den vier Filterklassen G1 bis G4 können Partikel bis zu einer Größe von über 10 Mikrometer(µm) (1µm = 1/1000mm) aus der Luft abgeschieden werden. Hierzu zählen beispielhaft Insekten, Sand, Zementstaub, Sporen, Pollen etc. Mit zunehmender Filterklasse wird die Filterleistung des Filtermediums (mittlerer Abscheidegrad= Am) höher.

G1: mittlerer Abscheidegrad (Am) = 50-65%

G2: mittlerer Abscheidegrad (Am) = 65-80%

G3: mittlerer Abscheidegrad (Am) = 80-90%

G4: mittlerer Abscheidegrad (Am) = über 90%

Feinstaubfilter (Filterklasse M5, M6)

Durch die DIN EN 779:2012 wurden die ehemaligen Filterklassen F5, F6 in die Filterklassen M5, M6 (Medium/ Mittel) umbenannt. Durch die Einführung dieser M-Filterklassen soll eine bessere Unterscheidung zu den Feinstaubfiltern der Klassen F7, F8, F9 verdeutlicht werden, da für die F7-F9 Filter nach der Normnovellierung jetzt ein Mindestwirkungsgrad festgelegt wurde.

Durch Feinstaubfilter der Klasse M5 / M6 können Partikel bis zu einer Größe von 1 bis 10 Mikrometer aus der Luft abgeschieden werden. Hierzu zählen beispielhaft Zementstaub, Sporen, Pollen, Flugasche etc. Mit zunehmender Filterklasse wird die Filterleistung des Filtermediums (mittlerer Wirkungsgrad= Em) höher.

M5: mittlerer Wirkungsgrad (Em) = 40-60%

M6: mittlerer Wirkungsgrad (Em) = 60-80%

Feinstaubfilter (Filterklasse F7, F8, F9)

Durch die Feinstaubfilter in den Filterklassen F7, F8, F9 können Partikel bis zu einer Größe von 1 bis 10 Mikrometer (µm) aus der Luft abgeschieden werden. Hierzu zählen beispielhaft Zementstaub, Sporen, Pollen, Flugasche, Bakterien, Keime etc. Mit zunehmender Filterklasse wird die Filterleistung des Filtermediums (mittlerer Wirkungsgrad= Em) höher.

F7: mittlerer Wirkungsgrad (Em) = 80-90%

F8: mittlerer Wirkungsgrad (Em) = 90-95%

F9: mittlerer Wirkungsgrad (Em) = über 95%

Was bedeutet die neue Filternorm DIN EN 779:2012 im Vergleich zur Norm aus dem Jahr 2002 ?

Die Novellierung der DIN EN 779 aus dem Jahr 2012 brachte folgende Änderungen zur DIN EN 779 aus 2002

Die Umbenennung der Filterklassen F5 und F6 in die Filtergruppe M5 / M6.

Die Wirkungsgrade der Filterklassen M5 und M6 bleiben jedoch gleich. Es ändert sich lediglich die Bezeichnung. Durch die Umbenennung der in die Filtergruppe M5 und M6 (Medium- / Mittlere Filterklasse) soll der Unterschied zu den höheren Feinfilterklassen F7 bis F9 besser verdeutlicht werden.

Für die Feinfilterklassen F7- F9 wurde ein Mindestwirkungsgrad im entladenen Zustand (= die Filtermedien dürfen nicht elektrostatisch geladen sein) eingeführt.


 

Die Neue und aktuell Gültige Filternorm ISO 16890

Diese Norm ersetzt die EN 779:2012 und bietet eine realistischere Bewertung der Filterleistung. Sie konzentriert sich auf die Abscheidung von Feinstaubpartikeln verschiedener Größen (PM1, PM2,5 und PM10), die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert sind.

Vergleich der Klassifizierungen

Die ISO 16890 unterteilt Luftfilter in vier Gruppen basierend auf ihrer Effizienz bei der Abscheidung von Feinstaubpartikeln

ISO ePM1: Filter, die mindestens 50% der PM1-Partikel (≤ 1 µm) abfangen.

ISO ePM2,5: Filter, die mindestens 50% der PM2,5-Partikel (≤ 2,5 µm) abfangen.

ISO ePM10: Filter, die mindestens 50% der PM10-Partikel (≤ 10 µm) abfangen.

ISO Coarse: Filter, die weniger als 50% der PM10-Partikel abfangen.

Vorteile der ISO 16890

Realistischere Prüfung: Die ISO 16890 testet Filter mit einem breiteren Partikelspektrum (0,3 µm bis 10 µm), was realitätsnäher ist.

Globale Standardisierung: ISO 16890 strebt eine globale Vereinheitlichung der Filterklassifizierung an.

Anwendungsspezifische Auswahl: Filter können anhand ihrer Leistung in Bezug auf spezifische Anforderungen ausgewählt werden.


 

Vergleich zwischen EN 779:2012 und ISO 16890

Eine direkte Übersetzung zwischen den alten EN 779-Klassen und den neuen ISO 16890-Gruppen ist aufgrund unterschiedlicher Messmethoden nicht einfach möglich. Es gibt jedoch Anhaltspunkte für eine ungefähre Zuordnung

G1-G4 (EN 779) entsprechen tendenziell ISO Coarse.

M5-F9 (EN 779) können je nach Effizienz ePM10, ePM2,5 oder ePM1 entsprechen.

Insgesamt bietet die ISO 16890 eine modernere und differenziertere Bewertung von Luftfiltern, die besser auf reale Anwendungsbedingungen abgestimmt ist.